Handgelenksganglion

Synonym: 

Gelenkzyste, Handgelenkzyste, „Überbein“

Handgelenksganglien sind in der Regel gutartige Schwellungen, die häufig am Handgelenk auftreten. Unter einem Ganglion versteht man eine mit Flüssigkeit gefüllte Zyste, die sich im Zusammenhang mit einem Gelenk oder einer Sehnenscheide gebildet hat. Obwohl sie normalerweise keine ernsthaften gesundheitlichen Probleme verursachen, können sie durch Druck auf Nerven und Sehnen Beschwerden verursachen oder kosmetisch störend sein. Ganglien können stark in ihrer Größe variieren und manchmal auch spontan verschwinden. Sehr kleine Ganglien sind nicht sichtbar und oft auch nicht tastbar, machen häufig aber Schmerzn am Handgelenk bei Belastung, in diesm Fall spricht man von einem occulten Ganglion.

 

Ursachen:

Die genaue Ursache für die Bildung von Handgelenksganglien ist nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass sie auf eine übermäßige Ausdehnung der Gelenkschleimhaut zurückzuführen sind. Dies kann durch wiederholte Belastung oder Traumata ausgelöst werden, die zu einer Ausschüttung von Flüssigkeit in das umliegende Gewebe führen. Es gibt auch Hinweise darauf, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen können, da manche Menschen möglicherweise anfälliger für die Entwicklung von Ganglien sind als andere (z. Bsp. :  Hypermobilitätssyndrom).

 

Symptome:

Die meisten Handgelenksganglien sind schmerzlos, können jedoch aufgrund ihrer sichtbaren Schwellung oder ihres Aussehens Unbehagen verursachen. In einigen Fällen können sie jedoch Druck auf benachbarte Nerven oder Sehnen ausüben und dadurch Schmerzen oder andere Beschwerden verursachen. Die Symptome können variieren:

  1. Sichtbare Schwellung: Eine klare, mit Flüssigkeit gefüllte Beule in der Nähe des Handgelenks.
  2. Schmerzen: Wenn die Zyste auf Nerven oder Sehnen drückt, können Schmerzen auftreten.
  3. Eingeschränkte Beweglichkeit: In einigen Fällen kann die Zyste die Bewegung des Handgelenks beeinträchtigen.

 

Diagnose:

Die Diagnose eines Handgelenksganglions erfolgt oft durch klinische Untersuchung. Der Arzt kann die Größe, Lage und Konsistenz der Zyste überprüfen. Gelegentlich können bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt werden, um genauere Informationen über die Struktur der Zyste zu erhalten.

 

Behandlung:

Ganglien zeigen gerade in ihrem Anfangsstadium noch eine hohe Selbstheilungsrate. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sollte daher die Indikation zur Operation sehr zurückhaltend gestellt werden. Die Behandlung von Handgelenksganglien hängt von der Schwere der Symptome und den individuellen Umständen ab. Konservative Maßnahmen können das Tragen einer Schiene oder Handgelenksbandage sowie die Überwachung der Zyste beinhalten, insbesondere wenn sie keine Schmerzen verursacht.

In einigen Fällen kann der Arzt eine Aspiration durchführen, bei der die Flüssigkeit aus der Zyste abgelassen wird. Dies kann vorübergehende Erleichterung bringen, aber es besteht die Möglichkeit, dass die Zyste wieder auftaucht.

 

Operation:

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen oder wenn die Zyste wiederholt Probleme verursacht, kann eine chirurgische Entfernung in Betracht gezogen werden. Während des Eingriffs entfernt der Chirurg die Zyste und gegebenenfalls einige umliegende Gewebestrukturen, um ein erneutes Auftreten zu verhindern. Die Zyste wird mit ihrem Stil aus dem Gelenkspalt entfernt und danach ggf. eine Kapselbandplastik durchgeführt.

 

Nachbehandlung:

Nach der Entfernung eines Handgelenksganglion  kann und soll direkt mit einer Mobilisation des Daumens und der Langfinger begonnen werden, um Verklebungen der Sehnen zu vermeiden. Das Handgelenk wird für 1-2 Wochen in einer Schiene ruhiggestellt, und die Hand soll nicht belastet werden. Die Fäden können nach ca. 14 Tagen gezogen werden. Nicht selten ist die Narbe aufgrund fehlenden Unterhautfettgewebes etwas verklebt. Wir empfehlen eine regelmäßige Narbenmassage mit einer fetthaltigen Creme mehrmals täglich. Je nach beruflicher Tätigkeit ist mit einer Arbeitsunfähigkeit von 2-6 Wochen zu rechnen.

Weitere Behandlungsspektren

Daumensattelgelenksarthrose

Das Daumensattelgelenk ist das Gelenk am Daumen, das dem Handgelenk am nächsten steht (Daumenwurzel). Die Arthrose am Daumensattelgelenk ist eine der häufigsten Arthroseerkrankungen im Bereich des Bewegungsapparats.

mehr lesen

Karpaltunnelsyndrom

Das Karpaltunnelsyndrom (KTS) ist eine weit verbreitete neurologische Erkrankung an der Hand, bei der es durch verschiedene Ursachen zu einer Einengung des Handmittelnerven (Nervus medianus) im Karpaltunnel kommt.

mehr lesen

Botox

Injektionen von Botox (Botulinumtoxin Typ A) führen zu einer muskulären Entspannung im Gesicht, wodurch Falten sanft reduziert werden. Das Gesicht wirkt weicher und frischer.

mehr lesen